ÜBERTRAGUNG • SPÄTGEBURT •

PARTUS SEROTINUS

Übertragung bedeuten in der Geburtshilfe, wenn eine Schwangerschaft länger als 42 Schwangerschaftswochen andauert.

Definition

Von einer Übertragung spricht man, wenn die Schwangerschaft länger als 42 Schwangerschaftswochen dauert.

Ursachen

Mehr als 40% aller Geburten finden später als der errechnete Geburtstermin statt. Dies ist aber häufig auf eine falsche Berechnung des Geburtstermins zurückzuführen.

Diagnose

Grund für ein medizinisches Einschreiten ist das Risiko, das durch die Überalterung des Mutterkuchens (Plazenta) zu einer Plazentainsuffizienz führen kann. Als Folge kann die Versorgung des Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen vermindert sein. Hinweise auf einen solchen Zustand liefern unter anderem:

  • eine reduzierte Fruchtwassermenge
  • eine unzureichende Blutzufuhr zum Kind, diese ist erkennbar mittels einer Doppler-Sonographie oder einem CTG
  • oder ein zu langsames Wachstum des Kindes im Mutterleib

Bei normaler Plazentafunktion kann das ungeborene Kind weiterwachsen. Dies kann zu einem höheren Geburtsgewicht des Kindes führen – schwere Kinder verursachen häufiger Komplikationen während der Geburt.

Maßnahmen

In vielen Spitälern wird üblicherweise zehn Tage nach dem errechneten Geburtstermin die Geburt mit Medikamenten eingeleitet. Die Einleitung erfolgt über Prostaglandin-Tabletten Prostaglandin-Gel, Oxytocin-Infusion oder falls der Muttermund schon geöffnet ist durch eröffnen der Fruchtblase (Amniotomie).

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Autorin • Mag. Ingrid Lechinger
Medizinisches Review • Dr. Helmut Musil
Stand der Information • Oktober 2018

Dadak, Christian: Sexualität, Reproduktion, Schwangerschaft, Geburt: MCW 15, 9. Auflage, Wien: Facultas, 2017.

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